Logo der Ausstellung
Logo der Ausstellung. Grafikdesign: Wiegand von Hartmann (WVH)
Die Namen der vier Städte
Ausstellungsraum 1
Ausstellungsraum THE GIFT
Foto: Ulrike Myrzik
Ausstellungsraum 1
Ausstellungsraum THE GIFT
Foto: Ulrike Myrzik
Ausstellungsraum 2
Ausstellungsraum THE GIFT
Foto: Ulrike Myrzik
Ausstellungsraum 3
Ausstellungsraum THE GIFT
Foto: Ulrike Myrzik

The GiftLaufzeit: 29. Februar – 08. September 2024| Eröffnung: 28. Februar 2024 um 19:00 Uhr

Großzügigkeit und Gewalt in der Architektur

Ausstellung des Architekturmuseum der TUM in der Pinakothek der Moderne
Partner: University of Michigan in Ann Arbor, USA

Architektonische Schenkungen gibt es überall: Wohlhabende Philanthrop*innen finanzieren Bibliotheken, humanitäre Organisationen spenden Notunterkünfte, landwirtschaftliche Betriebe werden durch Entwicklungshilfegelder gefördert, islamische Stiftungen finanzieren Moscheen und Stadien werden im Rahmen von diplomatischen Almosenoffensiven übergeben. Derart eingebettet in religiöse und imperialistische Traditionen des Schenkens beeinflussen architektonische Geschenke Urbanisierungsprozesse auf der ganzen Welt. Humanitäre, entwicklungspolitische und diplomatische Gebäudeschenkungen sind in rasch expandierenden afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Metropolen und deren Hinterland inzwischen allgegenwärtig. Auch in nordamerikanischen und europäischen Städten investieren sogenannte Philanthrokapitalist*innen in Kultur-, Sozial- und Bildungseinrichtungen, die vom schwindenden Wohlfahrtsstaat hinterlassen wurden.

Diese Ausstellung beleuchtet geschenkte Gebäude – von spektakulär zu gewöhnlich, von extravagant zu tatsächlich nützlich –, die aufzeigen, wie die ungleichen Beziehungen zwischen Gebendem und Empfangendem in sowohl Wohltat als auch in Gewalt resultieren können. Was sind die Vorteile eines Architekturgeschenks und wie könnte es Schaden anrichten? Wir dokumentieren, wie das Geben und Empfangen von Architektur die Produktion dieser Gebäude beeinflusst und wie Programm, Design, Materialität sowie Arbeitsverhältnisse am Bau davon betroffen sind. Wir berücksichtigen den wirtschaftlichen Gewinn und politischen Einfluss der Spender*innen. Wir untersuchen, ob architektonische Schenkungen Gegenleistungen erfordern und, falls ja, was ein solches Gegengeschenk ausmacht. Wir gehen der Frage nach, ob die jeweiligen Verpflichtungen der Empfänger*innen und Geber*innen nach Gebäudevollendung weiter bestehen. Wie sieht das weitere Leben für ein geschenktes Gebäude aus und wie wird es von lokalen Gemeinden angenommen, gepflegt und benutzt?

In Zusammenarbeit mit lokalen Forscher*innen und Gemeinschaften zeigen wir Fallstudien aus vier Kontinenten, die Geschichten über die wohltätige und die gewalttätige Dynamik des Schenkens erzählen. Dazu gehören Berichte von humanitären Geschenken für Skopje, Nordmazedonien, das Schenken von Boden in Kumasi, Ghana, diplomatische Geschenke für Ulaanbaatar, Mongolei, sowie philanthropische Geschenke in East Palo Alto, Kalifornien, USA. Am Ende der Ausstellung wenden wir uns Deutschland zu und zeigen wie Philanthropie München und andere deutsche Städte heute noch prägt.

In Skopje ist Ana Ivanovska Deskova auf moderne Architektur spezialisierte Architekturhistorikerin, Kuratorin und außerordentliche Professorin an der Fakultät für Architektur der Universität Ss. Kiril i Metódij. In Kumasi arbeitet Kwasi Ohene-Ayeh als Kurator, Kritiker und Dozent an der Abteilung für Malerei und Bildhauerei der Kwame Nkrumah University of Science and Technology. In Ulaanbaatar sind Uurtsaikh Sangi und Temuulen Enkhbat Forscherinnen bei GerHub, einem gemeinnützigen Unternehmen für soziale Innovation, das sich mit den dringendsten Problemen in den sogenannten Ger-Distrikten, informellen städtischen Gebieten in mongolischen Städten, befasst. In East Palo Alto ist der Dokumentarfilmer Michael Levin seit über zwanzig Jahren in der Gemeinde tätig ist, und Leigh House ist Denkmalpflegerin und Doktorandin an der Universität von Michigan in Ann Arbor, USA.

Kurator:innen: Damjan Kokalevski, Łukasz Stanek,

Ausstellungsdesign und Forschung zu deutschen Fallstudien: Andjelka Badnjar Gojnić

Graphic Design: Wiegand von Hartmann (WVH), Munich

Publikation

Online-Publikation

Begleitend zur Ausstellung publizieren wir eine digitale Serie an Essays auf e-flux Architecture, die zeitgleich zur Eröffnung erscheinen wird. Über die Laufzeit der Ausstellung veröffentlichen wir acht Texte, darunter Essays von GerHub zu Ulaanbaatar, Ana Ivanovska und Damjan Kokalevski zu Skopje, Kwasi Ohene-Ayeh und Łukasz Stanek zu Kumasi, Leigh House zu East Palo Alto, sowie ein Gespräch zwischen Museumsdirektor Andres Lepik, Co-Kurator Łukasz Stanek und Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Intendant und Chefkurator am Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin.

Hier geht’s zur Online-Publikation: www.e-flux.com/architecture/the-gift/

Videos

Einführungsfilm

Broschüre

Broschüre

Hier können Sie sich die Broschüre (EN) mit Hintergrundinformationen zum Ausstellungskonzept herunterladen: Broschüre

 

 

Führungen im Kontext der Ausstellung:

Orientierungs-Walk mit der PdM-App

QR-Code App

In der Pinakothek der Moderne-App finden Sie einen Orientierungs-Walk durch die Ausstellung. Sie müssen sich dazu nur die App im AppStore oder im Google Play Store herunterladen!

Veranstaltungen im Kontext mit der Ausstellung: