Zentraler Pavillon in den Giardini della Biennale, Venedig, 2019 © Hyunah Lee

Architekturausstellungen im koreanischen Pavillonauf der Architekturbiennale in Venedig (1996-2014)

Dissertation von Hyunah Lee

Obwohl der Begriff „nationale Identität“ in letzter Zeit in Ausstellungen an Bedeutung verliert, ist die Existenz nationaler Pavillons immer noch ein dominierendes Merkmal, das die Biennale von Venedig von anderen Bi-und Triennalen unterscheidet. Unter den dreißig Pavillons der Giardini della Biennale in Venedig ist der koreanische Pavillon der als letztes errichtete nationale Pavillon; er wurde 1995 fertiggestellt. Verspätet und mit einem optimistischen Namen, der auf die zukünftige Darstellung der beiden Koreas anspielt, repräsentiert er paradoxerweise doch nur eine Hälfte, nämlich Südkorea. In Südkorea gilt der koreanische Pavillon für die Biennale von Venedig als einzigartig, da er eine der frühesten und ältesten Architekturplattformen ist, und hier die koreanische Architektur schon vor der Entstehung der Ausstellungspraxis im eigenen Land Mitte der 2000er Jahre behandelt wurde.

In der jüngsten Realisierung und Erweiterung eines solchen Diskurses - mit der Einweihung eines Architekturmuseums und einer autonomen Architekturbiennale in Südkorea, reflektiert diese Forschung den Verlauf der Architekturausstellungen im koreanischen Pavillon als wegweisendes Fenster der zeitgenössischen koreanischen Architektur. Von der ersten Teilnahme im Jahr 1996, die eine Darstellung der "gleichberechtigten Koexistenz mit dem Westen" war, bis hin zur kontrastreichen und großen Errungenschaft des Gewinns des Goldenen Löwen im Jahr 2014, beleuchtet und untersucht die Studie das jahrzehntelange Pendeln des Pavillons zwischen der nationalen Szene und dem globalen Feld. In Anbetracht dieses mehrjährigen Programms und des Fokus auf nationale Repräsentation auf der Biennale von Venedig, versucht diese Arbeit außerdem, die Bedeutung der Biennale als architektonischer Katalysator zu verstehen.