© Fotografie Gründungskongress CIAM La Sarraz, Schweiz, 1928: gta Archiv / ETH Zürich, CIAM © Rekonstruktion der Ausstellungsgestaltung „Die Wohnung für das Existenzminimum“, 1929 - 1930: Clara Teresa Pollak

Die Ausstellungen der CIAM, 1928 – 1959 Die Rekonstruktion einer Ausstellungsgeschichte

Dissertation von Clara Teresa Pollak

Die Internationalen Kongresse für Neues Bauen / Congrès Internationaux d’Architecture Moderne (CIAM) wurden 1928 als Vereinigung von prägenden Architekten der Moderne gegründet. In elf Kongressen gingen sie zentralen Fragestellungen der Moderne nach, deren Ergebnisse in Publikationen und Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die Kongresse und Publikationen sind in der Forschung ausführlich erschlossen und somit der fachwissenschaftlichen Öffentlichkeit bekannt. Die Ausstellungen der CIAM wurden hingegen bislang in der Forschung kaum beachtet – und das, obwohl die Veranstaltung von Ausstellungen während des Bestehens der CIAM eine zentrale Rolle spielte. Sie sind damit ein bisher nicht dokumentierter Teil der Geschichte der CIAM, der viele Fragen unbeantwortet lässt. Das Promotionsvorhaben untersucht die Ausstellungstätigkeit der CIAM von 1928 bis 1959 und analysiert die Ausstellungen im gegenseitigen Verhältnis zu deren Arbeit. Die Hypothese ist, dass über eine quellenbasierte Untersuchung der Ausstellungen eine zusätzliche Dimension der CIAM und ein zentrales Kapitel der Verbreitung ihrer Ideen offengelegt werden kann. Die Arbeit will aber nicht nur diese historiografische Lücke in der jüngeren Architekturgeschichte schließen, sondern auf Grundlage der gewonnenen Einsichten die Notwendigkeit einer Neubewertung der Arbeit der CIAM nachweisen und diese vornehmen.

Das Promotionsvorhaben gliedert sich in die Erarbeitung von vier inhaltlichen Zielen. Erstens sollen die Ausstellungen hinsichtlich ihrer Planung und Organisation, ihrer formalen Gestaltung und inhaltlichen Konzeption sowie ihrer Rahmen- und Begleitprogramme rekonstruiert werden (1. Rekonstruktion der Ausstellungen). Zweitens sollen auf Grundlage der rekonstruierten Ausstellungsgeschichte die Ausstellungen in ihrer Entwicklung analysiert und die mit ihnen verbundenen Funktionen erschlossen werden (2. Analyse Entwicklungsgeschichte und Erarbeitung Funktionsverständnis). Drittens soll vor dem Hintergrund des erarbeiteten Funktionsverständnis der Ausstellungen der CIAM die Arbeit der CIAM betrachteten werden, um Bedeutung und Einfluss der Ausstellungen auf die Arbeitsstrukturen und Organisationsmechanismen zu verstehen (3. Internes Bedeutungsverständnis der Ausstellungen). Und viertens soll der Untersuchungsgegenstand um für die Architekturgeschichte der Moderne bedeutende zeitgeschichtliche Ereignisse und Ausstellungen erweitert werden, um zu untersuchen, welche Wirkung den Ausstellungen der CIAM für die Verbreitung und Etablierung der Moderne zukommt (4. Externe Wirkungsbestimmung & kontextualisierender Vergleich).

 

Förderung | Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung
Zweitbetreuer | Prof. Barry Bergdoll, Columbia University
Mentor | Dr. Léa-Catherine Szacka, University of Manchester